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Meißen-Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Panoramafoto der Sächsischen Schweiz.
Sächsische Schweiz  © Stephan Floss

Ihre Majestät, die Sächsische Weinkönigin, lädt ein in eines der kleinsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Die Weinhoheit und ihre Weinprinzessinnen sind Botschafterinnen der bereits 850-jährigen sächsischen Weinbautradition und den 40 verschiedenen Rebsorten, die im Elbtal angebaut werden. Doch der Kulturraum Meißen-Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist nicht nur Weinland, sondern auch Kulisse für den Wilden Westen des Abenteuerschriftstellers Karl May. Bis heute kämpfen seine Helden Winnetou und Old Shatterhand in der Sächsischen Schweiz – auf einer der schönsten Naturbühnen Deutschlands – für Frieden.

Foto: Weinstraße in Proschwitz.
Weinstraße in Proschwitz  © Stephan Floss

Auf 55 Kilometern erstreckt sich die Sächsische Weinstraße von Pirna bis Diesbar-Seußlitz und lädt zu Besuchen und Weinverkostungen in über 20 Winzerbetriebe ein. Wein ist das Getränk der Götter und somit purer Genuss, doch fordert es zugleich harte Arbeit. So ist auch der Weinbau im Elbland sehr aufwendig: Die Lage der Rebstöcke an den steilen Terrassen fordert viel Zeit und mühevolle Handarbeit. Wein- und Wanderfreunde genießen auf dem Sächsischen Weinwanderweg von diesen Hängen aus einen wunderbaren Ausblick auf die Ort- und Landschaften entlang der Elbe. In Städten wie Meißen und Radebeul feiern zu Beginn der Weinlese jährlich tausende Einheimische und Gäste herbstliche Weinfeste.

Im Weinmuseum des einstigen kurfürstlichen Weingutes Hoflößnitz in Radebeul erfahren Besucher alles über die Besonderheiten des Weinbaus im gesamten Elbtal und die Geschichte des Weingutes. Seit 1992 stellt die Hoflößnitz den Wein nach den Richtlinien des ökologischen Weinanbaus her.

Das Sächsische Staatsweingut Wackerbarth besticht mit seiner unverwechselbaren Atmosphäre in barocken Schloss- und Gartenanlagen am Fuße der Weinberge. Europas einziges Erlebnisweingut bietet zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und lockt mit Weinbergwanderungen, Verkostungen sowie Führungen in Sachsens älteste Sektkellerei.

Foto: Karl May in seinem Arbeitszimmer. © Karl-May-Gesellschaft e.V., Radebeul

Die Abenteuer- und Indianergeschichten von Karl May (1842-1912) inspirieren bis heute Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Der Abenteuerschriftsteller gehört weltweit zu den beliebtesten und meistgelesenen deutschen Schriftstellern. Die deutschsprachige Gesamtauflage seiner im wilden Westen Nordamerikas und im Orient des 19. Jahrhunderts spielenden Abenteuererzählungen überschreitet die 100 Millionen. Übersetzungen liegen in etwa 40 Sprachen vor. Karl May ist Schöpfer der unvergesslichen Abenteuergestalten Winnetou und Old Shatterhand, Hadschi Halef Omar und Kara Ben Nemsi. Seine Romane sind so fantastisch und detailreich, dass es schwer fällt zu glauben, dass Karl May selbst all diese Länder nie bereist hat, bevor er über sie schrieb.

Das einstige Wohnhaus des Schriftstellers in Radebeul ist heute Karl-May-Museum. Die Villa »Shatterhand« beherbergt die originale Einrichtung mit orientalischen Möbeln und gibt unter anderem Einblick in das persönliche Arbeitszimmer und die Bibliothek Karl Mays. Die Ausstellung »Karl May – Leben und Werk« in der literaturhistorischen Wirkungsstätte des Schriftstellers wird ergänzt durch die ethnologische Indianersammlung der Karl-May-Stiftung im Wild-West-Blockhaus »Villa Bärenfett«. Die dortige Präsentation von mehr als 800 ethnografischen Objekten informiert über die Kulturkreise der Indianer Nordamerikas.

Familienfreundliche Angebote und Veranstaltungen des Karl-May-Museums laden ein, die Fantasiewelten des Karl May näher kennenzulernen und die Kultur der nordamerikanischen Indianer zu erkunden und zu entdecken. Die Radebeuler Karl-May-Festtage, die zum 20. Jubiläum 2011 auch der berühmte Winnetou-Darsteller Pierre Brice besuchte, bringen alljährlich mit einem bunten Programm für Groß und Klein den Wilden Westen in die Stadt.

Foto der Aufführung »Der Ölprinz«. © Martin Krok / Landesbühnen Sachsen

Die Sächsische Schweiz ist ein Paradies für Wanderer und Kletterer. Auf den Spuren von Malern wie Caspar David Friedrich führt der Malerweg durch den Nationalpark. Acht Etappen führen rechts- und linkselbisch auf insgesamt 112 Kilometern durch wilde Schluchten und vorbei an schroffen Felsen. Die Bastei, die Tafelberge wie der Papststein oder Pfaffenstein sowie die Festung Königstein sind beliebte Ausflugsziele, die unvergessliche Ausblicke versprechen.

Die imposante Landschaft des Elbsandsteingebirges war eine Inspirationsquelle für die Künstler in der Romantik. Caspar David Friedrich, Ludwig Richter und Carl Gustav Carus – sie kamen in die Sächsische Schweiz, um zu malen. Und Carl Maria von Weber schuf hier seine Oper »Der Freischütz«.

Eines der schönsten Naturtheater Europas im Nationalpark Sächsische Schweiz, die Felsenbühne Rathen, bietet für dieses Werk die perfekte Kulisse. Die idyllische Lage der Bühne, die hoch aufragenden Felswände des Rathener Wehlgrundes umranden beeindruckend jede Theater-Inszenierung. Von Mai bis September führen die Landesbühnen Sachsen in Rathen bis zu 90 Vorstellungen auf, darunter zahlreiche Stücke für Kinder. Das Programm bietet eine Mischung aus Musiktheater und Schauspiel sowie aus klassischen und modernen Stücken. Traditionell werden »Der Freischütz«, Werke des sächsischen Erfolgsautors Karl-May und »Carmina Burana« von Carl Orff gezeigt. Mit Platz für etwa 2.000 Zuschauer zählt die Felsenbühne Rathen zu den größten Freilichttheatern Sachsens.

Das Werk von Käthe Kollwitz wird weltweit geschätzt und gepflegt, aber nur eine ihrer Wirkungs- und Wohnstätten ist nach Krieg und Zerstörung noch erhalten – das Käthe-Kollwitz-Haus in Moritzburg. Dort lebte sie – nach der Flucht vor den Bombardierungen aus ihrer Heimatstadt Berlin – von Juli 1944 bis zu ihrem Tod am 22. April 1945. Nach ihrem Tod verfügte die damalige Landesverwaltung Sachsen, den Sterbeort der bedeutenden Künstlerin als Erinnerungsstätte zu bewahren. 1995 wurde das Haus zum 50. Todestag der Künstlerin als Museum eröffnet und gibt mit einer grafischen Sammlung von rund 30 Originalen einen Überblick über mehr als 50 Jahre des künstlerischen Schaffens von Käthe Kollwitz. Außerdem dokumentieren Fotografien sowie Auszüge aus Tagebuchaufzeichnungen und Briefen das Leben der Malerin. Wechselnde thematische Sonderausstellungen ergänzen die ständige Ausstellung.

Foto: Eine Frau bemalt einen Porzellan-Elefanten. © Stephan Floss

Eigentlich behauptete er, Gold herstellen zu können. Doch dann ließ sich Johann Friedrich Böttger überreden, sein Wissen anders zu nutzen. Im Auftrag des Kurfürsten von Sachsen, August dem Starken, forschte er gemeinsam mit Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, Gottfried Pabst von Ohain und anderen fachkundigen Berg- und Hüttenleuten, um das Herstellungsgeheimnis von Porzellan zu entschlüsseln. Das gelang ihnen 1708. Europas erstes weißes Porzellan war geboren. Nun mussten Sachsens Fürsten nicht mehr das kostspielige Porzellan aus China importieren.

August der Starke handelte schnell, um seine Erfindung zu schützen und für sich zu nutzen. Mit Dekret vom 23. Januar 1710 ließ er die »Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellanmanufaktur« gründen. Produktionsstätte war bis zum Umzug an den heutigen Standort im Triebischtal 1863 die Albrechtsburg in Meißen. In den ersten Jahren der Herstellung glich die Burg eher einem gut bewachten Hochsicherheitstrakt. Das Wissen sollte nicht bekannt oder verraten werden, schließlich war sich August über den Wert des Herstellungsgeheimnisses bewusst.

Seit Generationen wird in Meißen Porzellan von erlesener Qualität produziert. Der Begriff »Meissener Porzellan« ist weltweit ein Synonym für erlesene Handwerkkunst in höchster Qualität geworden. Wesentlicher Bestandteil des sehr weißen Porzellans ist das im werkseigenen Bruch in Seilitz nahe Meißen gewonnene Kaolin. Die dort abgebaute »Seilitzer Erde« übertrifft bis heute alle anderen bekannten Vorkommen im Weißgrad.

300 Jahre nach der Entdeckung hat das »Weiße Gold« kaum an Ausstrahlungskraft verloren. Das Filigrane der Figuren und Plastiken sowie die Perfektion der handbemalten Dekore suchen weltweit ihresgleichen. Kenner schätzen den Wert der monatelangen Handarbeit und des seit Generationen weitergegebenen Wissens der perfekten Inszenierung von Porzellan. Die Produkte der »Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH« sind weltweit gefragt, das Unternehmen bietet in den Bereichen Architektur, Tisch & Tafel, Schmuck & Accessoires sowie Interieur international erfolgreiche Einzelstücke besonderer Qualität an.

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