Bildende Kunst
Alte, Neue und sehr lebendige Meister und vor allem ihre Werke gibt es in Sachsen zu sehen. Die großen Traditionen der bildenden Kunst wirken noch heute fort. Ob sie ihnen mit Hochachtung, mit Augenzwinkern oder in bewusster Abgrenzung begegnen, auch moderne Künstlerinnen und Künstler und ihr Publikum wissen um den fruchtbaren Boden, auf dem sie leben.
Nicht nur in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, auch in zahlreichen Kunstmuseen, Galerien und Ateliers, lässt sich das Wirken von Malern, Bildhauern, Grafikern, Fotografen, angewandten Künstlern und Vertretern neuer Genres erleben. Höfische Gunst und bürgerliches Engagement hat in früheren Zeiten großartige Schätze zusammengetragen.
Die Heutigen fühlen sich diesem Erbe verpflichtet, das es zu erhalten und mit Gegenwärtigem zu ergänzen gilt. Nicht nur in städtischen, von Vereinen oder anderen Förderern getragenen Museen und Galerien wie in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und anderswo sowie einer Vielzahl renommierter Privatgalerien, auch bei Symposien, Pleinars, auf Kunstmessen und Kunstfesten präsentieren sich Künstlerinnen und Künstler.
Der Kunst im öffentlichen Raum fühlt sich Sachsen traditionell besonders verpflichtet, die Sächsische Staatsregierung und andere haben hier in den letzten Jahren viele faszinierende Werke ermöglicht. Mit der Aufgabe, »die zeitgenössische, bildende Kunst zu fördern«, und »bei Großen Baumaßnahmen Leistungen an bildende Künstler zu vergeben«, schafft Sachsen mit Abschnitt K7 der »RLBau Sachsen« im Hochbaubereich bildenden Künstlern ein Tätigkeitsfeld, das künstlerische Ideen zur Gestaltung des gesellschaftlichen Lebensumfeldes nutzt.
Sachsen war schon immer ein Anziehungspunkt für Künstler. Canaletto oder Caspar David Friedrich etwa kamen in die Region, um ihre Schönheit auf Leinwand festzuhalten. Otto Dix wurde in Sachsen geprägt, das Museum Gunzenhausen in Chemnitz hat heute eine der größten Sammlungen seiner Werke.
Künstlergruppen fanden ihre schöpferische Handschrift in Sachsen und schrieben so Kunstgeschichte, wie die expressionistische Künstlergruppe »Die Brücke«, die Leipziger Schule um Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer und Werner Tübke oder die Neue Leipziger Schule, die mit ihrer Galerie EIGEN + ART die Welt eroberte. Heute hoch gehandelte Künstler wie Georg Baselitz, A. R. Penck, Gerhard Richter und Neo Rauch haben sächsische Wurzeln.
Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler leben und wirken im Freistaat. Viele von ihnen sind im Sächsischen Künstlerbund – Landesverband Bildende Kunst, in Kunstvereinen oder in Verbänden für Design und angewandte Kunst organisiert.
Künstlerische Talente werden nicht nur in Schulen und Bildungseinrichten gefördert, sondern können auch an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig oder am Fachbereich Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau studieren.
Sächsische Kunstschaffende können sich für internationale Austauschprogramme und um Stipendien bewerben. Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen vergibt Stipendien und kauft Werke bildender Künstler. Ihre Ziele sind die Entwicklung neuer künstlerischer Ausdrucksformen, die nachhaltige Vermittlung zeitgenössischer Kunst und Kultur und die Pflege des künstlerischen Nachwuchses. Innovationskraft und Qualität sind hierbei zentrale Kriterien. Mit ihren operativen Projekten reagiert die Kulturstiftung flexibel auf den gesellschaftlichen und kulturellen Wandel in Sachsen und in den angrenzenden Ländern Europas.